Erlangen Neustädter (Universitäts-) Kirche 2005/III/48
Die Geschichte der Instrumente in der Neustädter (Universitäts-) Kirche ist spannend. Entsprechend der sich verändernden Klangästhetik und den technischen Möglichkeiten wurde die Orgel mehrfach umgebaut, um den neuen Ansprüchen zu genügen. Von der originalen Barock-Orgel, vom Nürnberger Orgelbauer Johann Glis 1741 erbaut, ist die wunderbare Gehäuse-Front erhalten geblieben. Beim Neubau des Instruments 2005 wurde das historische Gehäuse auf die ursprüngliche Tiefe zurückgeführt und ergänzt. Darin finden analog zur Glis-Konzeption Hauptwerk, Positiv und Kleinpedal Platz. Das Pfeifenwerk des Grosspedals und das neue Schwellwerks-Gehäuse wurden dahinter positioniert. Aus der Glis-Orgel sind noch 3 Register vorhanden (Principal 8', Principal 4' und Octav Bass 8'), aus der Steinmeyer-Aera 1910/19 wurden 6 Register ins neue Klangkonzept übernommen (Doppelflöte 8', Human Gedackt 8', Tibia 8', Violon Bass 16', Sub Bass 16' und teilweise der Untersatz 32'). Das vielseitige Instrument verleugnet seine barocke Herkunft nicht, ist aber durch die subtile Erweiterung der Klangpalette für ein breites Repertoire geeignet.
Eine Besonderheit ist das 1936 hinter den Hochaltar versetzte ehemalige Schwellwerk der Steinmeyer-Orgel von 1919. Es ist entweder von einem eigenständigen kleinen Spieltisch unmittelbar neben dem Orgelwerk aus anspielbar, oder auch vom II. Manual der Hauptorgel aus (über berührungslose Opto-Kontakte). In einer dezenten Schublade im unteren Teil der Staffelei versteckt befinden sich die entsprechenden Register-Schalter. Die Chor-Orgel wurde im Frühjahr 2013 revidiert und zwischenzeitliche Veränderungen wurden soweit möglich in den Originalzustand zurückgeführt. 2014 konnte als Bass-Fundament noch das Register Subbass 16' ergänzt werden (total 20 Register + 2 Transmissionen). Als besondere Pfeifenbauform findet sich hier eine der seltenen "Jubalflöten", mit zwei übereck angeordneten Labien pro Pfeife.
Erlangen Orgel-Broschüre
Hauptwerk I
Bourdoun | 16' |
Principal | 8' |
Human Gedackt | 8' |
Viola da Gamba | 8' |
Doppelflöte | 8' |
Octava | 4' |
Spitzflöte | 4' |
Quinta | 2 2/3' |
Super Octava | 2' |
Terz | 1 3/5' |
Mixtura IV | 1 1/3' |
Fagott | 16' |
Trompete | 8' |
Oberwerk II
Rohrflöte | 8' |
Quintatön | 8' |
Salicional | 8' |
Principal | 4' |
Klein Gedackt | 4' |
Viola | 4' |
Nasat | 2 2/3' |
Flageolet | 2' |
Terz | 1 3/5' |
Mixtura IV | 2' |
Krummhorn | 8' |
Vox humana | 8' |
Tremulant | |
Schwellwerk III
Violon | 16' |
Cor de nuit | 8' |
Tibia | 8' |
Gambe | 8' |
Voix céleste | 8' |
Prestant | 4' |
Flûte octaviante | 4' |
Octavin | 2' |
Plein jeu II-V | 2' |
Trompette harmonique | 8' |
Hautbois | 8' |
Clairon | 4' |
Tremulant | |
Pedal
Untersatz | 32' |
Violon Bass | 16' |
Sub Bass | 16' |
Principal Bass | 8' |
Violoncello (Transm.) | 8' |
Gedackt (Transm.) | 8' |
Bassetto | 4' |
Posaunen Bass | 16' |
Fagott (Transm.) | 16' |
Trompeten Bass | 8' |